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Allgemeines zum Barbenangeln
Die Flußbarbe ist eine der kampfstärksten heimischen Fischarten und obwohl Barben in Schwärmen leben, fällt es dem Angler manchmal nicht einfach den strömungsliebenden Fisch mit den vier charakteristischen Barteln zu beangeln. Sei es, dass der Angler nicht viel über die Lebensweise und den Lebensraum weiß oder er aber einen gehakten Fisch im Drill verliert. An dieser Stelle will ich Ihnen einige Tips geben, wie Sie erfolgreich(er) auf Barben angeln können.
Lebensraum / Lebensweise
Die Barbe ist ein Fisch der sich auch in starken Strömungen wohl fühlt. Sein Körperbau sorgt dafür, dass er ohne große Mühen in starker Strömung „stehen“ kann. Der schlanke Körper ist hydrodynamisch und das unterständige Maul deutet bereits an, dass der Fisch ausschließlich am Grund nach Nahrung sucht. Nicht zuletzt die Tatsache dass eine ganze Gewässerklasse nach ihm benannt wurde zeigt, dass der Fisch saubere, sauerstoffreiche Fließgewässer bevorzugt die gerne auch stärkere Strömung haben. So finden wir die Barbe in Gewässern wie dem Rhein, dem Main, der Mosel, der Elbe und natürlich auch in den entsprechenden Seitenarmen. Selbstverständlich finden wir sie auch in anderen Gewässern, ich wollte hier aber nur einige wenige aufzählen. Wenn auch Barben Nahrung von Gewässergrund aufnehmen, so sind sie doch keine „Schlammwühler“ wie Brassen oder Karpfen. Daher müssen wir für die Angelei auf Barben Abschnitte aufsuchen die zwar kiesig bis sandig aber nicht schlammig sind.
Typische Nahrung von Barben sind Bachflohkrebse, Insektenlarven, Würmer, Egel, Schnecken, ins Wasser gefallene Kleinfrüchte wie Kirschen oder Pflaumen und vereinzelt leben Barben sogar räuberisch. Sie jagen dann teilweise aktiv nach Kleinfischen. Es muss also nicht unbedingt ein Zufalls sein, wenn eine Barbe nach einem tiefgeführten Spinner oder Gummifisch schnappt.
Die Laichzeit der Barben reicht bis weit in den Frühling hinein (etwa Mai bis Mitte Juni) und die beste Fangzeit beginnt meist danach, also zur Sommerzeit und zieht sich dann bis in den Herbst hinein. Wenn die Wassertemperaturen abnehmen, nimmt auch der Energiebedarf ab. Doch bereits mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling sind die Barben wieder am Start.
Ruten, Rollen und Schnüre für das Barbenangeln
Bevor ich auf eine mögliche Geräte-Empfehlung zu sprechen komme, möchte ich von einem eignen Erlebnis sprechen, welches die Kraft der Flußbarben verdeutlichen soll.
Als ich vor einigen Jahren eine Stelle am Main ausgemacht hatte die für Barben besonders attraktiv schien, lud ich einen Freund dazu ein mit mir geziel auf Barben anzusitzen, denn ausgerechnet die Barbe war ein Fisch den er noch nicht gefangen hatte. Im Vorfeld sagte ich ihm welche Erfahrungen ich dort gemacht haben, was wir an Tackle benötigen würden sagte ihm auch, er solle nicht mit zu dünnen Schnüren „anrücken“. Als wir nun, eine Woche später, an besagter Stelle unsere Geräte aufbauten holte er einen Y-Rutenständer mit Erdspeer hervor und klemmt ihn, genau wie ich es mache zwischen die dortigen großen Steine. Eine Feeder-Rute besaß er nicht, wohl aber eine Matchrute mit einem Wurfgewicht von immerhin bis zu 20 Gramm. Als Rolle nutzte er eine, passend zur Matchrute bespulte 1500er Stationärrolle mit 0,16er monofiler Schnur. Ich lugte rüber und sagte ihm: „Du weißt aber schon, dass wir auf Barben angeln… Auf Grund… Mit Futterkorb…?“. Aber er sagte nur, ja das sei ja kein Problem, denn er würde die Bremse der Rolle öffnen, dann könne die Barbe ja frei abziehen. Wir angelten also drauf los. Ich mit meiner Heavy-Feederrute, bestückt mit einer 4000er Rolle und 0,22 mm monofiler Schnur, er mit dem beschriebenen Gerät. Während wir in der Sommersonne so vor uns hin dösten, fliegt auf einmal seine Rute bis zum Leitring im Ständer nach vorne und noch bevor die Rollenbremse überhaupt anfing abzulaufen, verabschiedete sich der Fisch mit zwei Schwanzschlägen in der Tiefe. Kein Nuckeln, kein Zuppeln, einfach Zack und weg. Das ging so schnell, dass mein Freund es nicht mal schaffte die Hand in Richtung Rute zu bewegen obowhl er nebendran saß. Völlig entsetzt und verdutzt guckte er nach der aberissenen Montage und sagte zu mir:“Was bitteschön war denn das ???“. Und ich sagte zu ihm:“Das mein Lieber, war deine
erste Flußbarben-Erfahrung.“. Nachdem er mächtig beeindruckt dann nun doch die Rolle gegen ein Exemplar mit 0,25 mm Schnur tauschte, konnte auch er dann erfolgreich Barben landen. Und wir fingen Exemplare bis fast 70 cm und gut und gerne 4 Kilo Gewicht.
Sie Geschichte zeigt, dass man für das Barbenangeln auch entsprechende Ausrüstung benötigt. Stippruten sind ausschließlich mit Gummizügen zu bestücken (bis etwa 14er), Bologneseruten mit ausreichend dicker Hauptschnur (0,18er bis 0,22er) und auch Feederruten sollten mit einer entsprechende Rolle ausgerüstet werden (mind. 0,22 er, besser 0,25 er monofile Schnur, Karpfenhaken der Größen 12 bis 4, je nach Köder).
Hier die Angaben im Detail:
Ruten
- Feederruten mittlerer bis schwerer Klasse (medium, heavy, extra heavy).
- Bologneseruten bis ca. 7 Meter
- Stippruten, ausschließlich mit Gummizug-Montage (Züge von 12-14 sollten funktionieren)
- Ansonsten kann man natürlich auch mit Karpfenruten oder anderen Ruten mit einer Aktion von etwa 1,5 LBS bis ca. 2,75 LBS ordentlich arbeiten, ohne sich den Drillspaß gänzlich zu vermiesen.
Rollen
Zum Einsatz kommen Stationärrollen der Größen 2000-3000 für Posenruten (Matchruten, Bologneseruten), 4000-6000 Feederruten (je nach Fluß und Korbgröße/-Gewicht).
Schnur
Für das Angeln mit der Pose bevorzuge ich Schnüre von 0,18 mm bis maximal 0,22 mm. Da dicke Schnüre stärker der Drift zum Opfer fallen, bevorzuge ich, wenn möglich immer die dünnere Variante. Beim Feedern auf reinem Grund (Sand beispielweise, keine Hindernisse) greife ich gerne zu 0,22 mm monofiler Schnur, wenn ich aber in der Flußmitte/Fahrrinne angele reife ich zu 0,25 mm Mono manchmal auch 0,28 mm. Der Einsatz von geflochtener Schnur möglich, jedoch nur in Verbindung mit einer monofilen Schlagschnur (0,25 mm oder mehr). Die geflochtene Hauptschnur hat dabei einen Durchmesser von 0,10 mm bis 0,14 mm.
Futterkörbe
Da wir beim Barbenangeln in starkströmenden Fließwassern fischen, müssen unsere Körbe ein entsprechendes Gewicht aufweisen. Körbe von etwas 50-60 Gramm sind bei uns am Main gut geeignet, zumindest bei der Angelei bis etwas 30 Meter. Geht es weiter Richtung Fahrrinne greife ich zu Körben mit 80 Gramm und mehr. Zum Teil kommen so Körbe bis 150 Gramm zum Einsatz. Für den Main klingt das viel, am Rhein ist das aber wohl eher Durchschnitt. Durch die hohen Wurfgewichte benötige ich dann auch eine entsprechende Rute (extra heavy Feeder > bis 230 Gramm oder besser gleich Karpfenruten).
Futterkorb oder Pose
Ob man mit dem Futterkorb oder der Pose auf Barben-„Jagd“ geht ist nicht nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Haben wir hinter uns eine sehr steile Steinpackung oder über uns einen mächtigen Baum fallen lange Ruten manchmal aus. Dann schlägt die Stunde der Feederrute. Haben wir aber den Platz um uns herum und sind entsprechende Hotspots zudem in Reichweite der Stipprute, spricht nichts gegen ihren Einsatz, zumal – und das wiederhole ich mich gerne – es keine präszisere Köderpräsentation und -Kontrolle gibt als mit der Lang-Kurz-Montage.
Entspannt können wir den Köder auf der Futterspur halten oder den Köder gezielt darüber führen. Und wenn wir eine kampfstarke Flußbarbe haken, hilft und der eingebaute Gummizug der Stärke 12-14, den Fisch müde zu drillen und schließlich über den ausreichend dimensionierten Hebekescher zu führen.
Montagen / Rigs
Da wir mit der Feederrute auf dem Grund fischen und das Vorfach oftmal mit Steinen Kontakt bekommt, kommt es natürlich auch relativ oft vor, dass wir die Montage komplett neu aufbauen müssen. Daher bevorzuge ich eine möglichst einfache und zudem noch fisch-schonende Montage bei der der Futterkorb frei auf der Hauptschnur gleitet und im Falle Abrisses zwar verloren geht, aber den Fisch nicht weiter belastet. Für das Angeln mit der Stipprute habe ich ebenfalls eine Montage die ich euch zeigen möchte.
[Illustration Barbenmontagen]
Futter
Barben lieben Käse. Das weiß man schon seit vielen Jahrzehnten. Daher sollte auch unser Anfutter eine entsprechend starke Käse-Duftnote haben. Wer kein spezielles Barbenfutter kaufen möchte, kann sich auch selbst welches Herstellen oder eine normale Grundfuttermischung mit Käse-Aroma aufpeppen. Dazu greifen wir am besten zu geriebenem Hartkäse wie wir ihn über unseren Spaghetti Bolognese geben. Der Duft des Parmesan ist schon recht intensiv aber Barben lieben Käse nunmal.
Das Futter sollte eine gute Bindung haben, denn wir angeln auf dem Grund und wollen nicht, dass das Futter bereits im Mittelwasser sich aus dem Futterkorb löst oder bereits während der Absinkphase der Futterballen zerbröselt. Auch um die Leibspeise der Barben (Maden) auf den Gewässergrund zu bringen sollte das Futter eine entsprechende Bindung aufweisen.
Gute Erfahrungen habe ich mit auch fischmehl-basierten Futtermischungen gemacht. Besonders die größeren Exemplare über 60 cm waren daran sehr interessiert.
Köder
Als Köder kommen hauptsächlich Maden, Mais, Pellets, Mini-Boilies zum Einsatz. Bei Pellets habe ich sowohl die dunklen Halibut-Pellets eingesetzt wie auch die rötlichen mit Krill-versetzten Pellets. Die Boilies welche ich verwende sind meist aus der Quantum-Radical-Range. Ich vervorzuge die „Bloody-Chicken“-Boilies. Pellets und auch Boilies haben einen Durchmesser von mindestens 8 mm. Manchmal greife ich auch zu 16 mm Versionen.
Ein weiterer, sehr guter Köder ist Käse. Durch das massive Auftreten der Grundel kann ich diesen Köder ab seit längerem nicht mehr einsetzen, denn bevor die Barben auf dem Platz sind, hat sich bereit eine Grundel am Käse vergriffen. Welchen Käse ich benutze und wie ich diesen anködere erfahrt im nächsten Absatz.
Käse als Köder - Das stinkt mir !
Das Barben Käse lieben habe ich bereits geschrieben. Daher liegt es nur nahe auch Käse als Köder zu benutzen. Doch nicht jeder Käse ist als Hakenköder auch gleich gut geeignet. Ich bevorzuge beim Angeln mittelalten Gouda am Stück oder Leerdammer. Beide Sorten lassen sich gut zu Würfeln schneiden die ich am Haar oder direkt auf den Haken aufgezogen anbiete.
Beide Käsesorten haben eine ausreichende Festigkeit und lassen sich bei gleichmäßigem Schwung durchaus auch 40-50 Meter weit werfen.
Meist biete ich keine exakten Würfel an, sondern eher Quader. Diese sind normalerweise 2,0 cm x 1,5 cm x 1,5 cm groß und werden, wie bereits gesagt, am Haar oder mit Hilfe einer Ködernadel direkt aufgezogen angeboten. Der von mir eingesetzte Karpfenhaken mit weitem Bogen hat die Größe 4-8, je nach Größe des Käsewürfels.
Ich bevorzuge Karpfenhaken, weil diese ausreichend stark sind um auch große Exemplar sicher zu haken und den teils sehr starken Drill ohne Aufbiegen zu überstehen.